Sicherheit zuhause: Wie ein Hausnotruf für mehr Freiheit und Unabhängigkeit sorgt

Die eigenen vier Wände sind ein Ort der Geborgenheit. Hier fühlen wir uns sicher, hier kennen wir uns aus, hier ist unser Zuhause. Doch statistisch betrachtet ist es auch ein Ort der Gefahr: In Deutschland ereignen sich jährlich rund 2,8 Millionen Unfälle im Haushalt, wobei Stürze die häufigste Ursache sind. Mit zunehmendem Alter oder bei gesundheitlichen Einschränkungen kann dieses vertraute Umfeld daher auch mit Ängsten verbunden sein:

  • Was ist, wenn ich stürze und nicht mehr aufstehen kann? Was passiert, wenn ich plötzlich Unwohlsein verspüre, niemand in der Nähe ist und ich dringend Hilfe brauche?

Genau hier setzt der Hausnotruf an. Er ist mehr als nur ein Knopf – er ist ein diskretes und zuverlässiges Sicherheitsnetz, das Ihnen die Freiheit schenkt, so lange wie möglich selbstbestimmt in der gewohnten Umgebung zu leben. In diesem Artikel erfahren Sie, für wen ein Hausnotruf geeignet ist, wie er funktioniert und welche unbekannten Vorteile er für Sie und Ihre Angehörigen bietet.

Was ist ein Hausnotruf überhaupt?

Ein Hausnotruf, oft auch persönliches Hilferufsystem genannt, ist ein kleines elektronisches Gerät, das im Notfall schnelle Hilfe organisiert. Im Kern besteht es aus drei Teilen:

  1. Die Basisstation: Ein kleines Kästchen, das Sie an die Steckdose anschließen und mit Ihrer Telefonleitung oder per SIM-Karte verbinden. Es        enthält einen Lautsprecher und ein Mikrofon.
  2. Der Notrufknopf (Sender): Diesen tragen Sie immer bei sich – meist als wasserfestes Armband oder an einer Schlaufe um den Hals getragen. Der Knopf ist groß , ROT und griffig, sodass er sich auch mit eingeschränkter Motorik leicht drücken lässt.
  3. Die Notrufzentrale: Das Herzstück des Systems. Hier sitzen geschulte Mitarbeiter, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.

Sie nehmen Ihren Anruf entgegen und leiten die notwendigen Schritte ein.

Und So funktioniert’s: Hilfe per Knopfdruck

Die Anwendung ist denkbar einfach und im Ernstfall auch unter Stress leicht zu bedienen:

  1. Sie drücken den Notrufknopf am Armband oder Band.
  2. Die Basisstation stellt automatisch eine Sprachverbindung zur Notruf-Leitstelle her. Sie müssen nicht zum Telefon laufen.
  3. Ein Mitarbeiter meldet sich sofort über die Lautsprecher der Basisstation bei Ihnen. Dank des eingebauten Mikrofons können Sie aus jedem Raum Ihrer Wohnung mit der Leitstelle sprechen, auch wenn Sie am Boden liegen und sich nicht fortbewegen können.
  4. Sie schildern Ihr Problem. Die Mitarbeiter sehen sofort Ihre hinterlegten Daten (Name, Adresse, Vorerkrankungen, Schlüsselnummer, Kontaktpersonen).
  5. Je nach Situation organisiert die Leitstelle die notwendige Hilfe: Rettungsdienst, Arzt, Feuerwehr, Polizei oder Ihre angegebene Kontaktperson.
  6. Die Gerufene Hilfe tritt meist innerhalb von 8 – 15min ein. (variable Fahrtzeit zum Einsatzort)

Wichtig: Selbst wenn Sie nicht antworten können (z.B. nach einem Sturz), wird die Leitstelle Hilfe schicken, weil von einer akuten Notsituation ausgegangen wird.

Für welche Lebenssituationen?

  • Präventiv & für mehr Sicherheitsgefühl: Der ideale Zeitpunkt ist bevor etwas passiert. Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, genau wie ein Rauchmelder. Dieses „sicherere Gefühl“ ist ein enorm wichtiger, oft unterschätzter psychologischer Faktor, der die Lebensqualität steigert.
  • In Übergangsphasen: Nach einer Krankheit, Operation (besonders orthopädischen Eingriffen wie Hüfte/Knie) oder einem Krankenhausaufenthalt. In dieser Zeit ist man geschwächt und das Sturzrisiko ist besonders hoch. Der Hausnotruf gibt Sicherheit während der Rehabilitation.
  • Bei Verschlechterung des Gesundheitszustands: Wenn man bemerkt, dass die Kräfte nachlassen, die Gangunsicherheit zunimmt oder chronische Erkrankungen fortschreiten.

Für wen ist ein Hausnotruf geeignet?

Die Zielgruppe ist viel größer, als viele denken:

  • Senioren, die allein leben und sich gegen Unfälle absichern möchten.
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Epilepsie, Herzproblemen oder Diabetes.
  • Personen nach einer Operation oder einem Krankenhausaufenthalt, die in der ersten Zeit zuhause noch unsicher sind.
  • Menschen mit Mobilitätseinschränkungen
  • Für Menschen mit einer Sehbehinderung oder Hörbeinträchtigung
  • Alle, die einfach ein sicheres Gefühl haben möchten – das gibt auch den Angehörigen immense Ruhe und Frieden.

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Die Vorteile auf einen Blick

  • Schnelle Hilfe im Ernstfall: Kein Warten, keine Suche nach dem Telefon.
  • Erhalt der Selbstständigkeit: Viele Menschen können nur deshalb so lange in der gewohnten Umgebung wohnen, weil der Notruf als Sicherheitsnetz da ist.
  • Entlastung für Angehörige: Die Familie weiß, dass Hilfe immer einen Knopfdruck entfernt ist, auch wenn sie nicht vor Ort sein kann.
  • Rund-um-die-Uhr-Betreuung: Die Leitstelle ist immer besetzt, auch nachts, am Wochenende + Feiertagen.
  • Einfache Bedienung: Technik, die wirklich für jeden verständlich ist.

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Was kostet ein Hausnotruf und wer zahlt?

Die Kosten setzen sich meist je nach Anbieter aus einer „einmaligen Anschlussgebühr“ (ca. 30–50 €, werden aber manchmal auch erlassen) und einer monatlichen Grundgebühr (zwischen 20 und 40 €) zusammen. In vielen Fällen übernehmen die Kosten ganz oder teilweise:

  • Die Pflegekasse: Bei anerkanntem Pflegegrad (meist ab Pflegegrad 1) beteiligen sich die Kassen mit bis zu 25,50 € monatlich.
  • Die Sozialhilfe: Bei Bedürftigkeit können die Kosten übernommen werden.
  • Einige Krankenkassen: Bieten Zuschüsse im Rahmen von Präventionsleistungen an.
  • Verschiedene Träger wie die Caritas, das DRK oder das ASB bieten oft sozial gestaffelte Tarife an.

Fragen Sie auf jeden Fall bei Ihrer Pflegekasse nach!

Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten

Nicht jeder Hausnotruf ist gleich. Stellen Sie diese Fragen, bevor Sie einen Vertrag abschließen:

  • Funktionieren Sender und Basisstation auch ohne Strom? (Notfallakku)
  • Ist der Sender wasserdicht? (für die Dusche/Badewanne)
  • Wie ist die Reichweite des Senders? (Testen Sie, ob er auch im Garten funktioniert !)
  • Gibt es eine monatliche oder jährliche Funktionsprüfung?
  • Kann ich meine persönlichen Daten und Kontakte hinterlegen?
  • Bietet der Anbieter auch zusätzliche Services wie Schlüsseldepot oder regelmäßige Anrufe zur Kontrolle („Führsorgeanruf“) an?

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ASB
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Fazit: Ein kleines Gerät mit großer Wirkung

Ein Hausnotruf ist mehr als nur ein technisches Gerät. Er ist ein Versprechen, dass im Fall der Fälle jemand da ist. Er schenkt das wertvollste Gut zurück: Sicherheit und die Freiheit, das Leben in den eigenen vier Wänden unbeschwert zu genießen.

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Sie wissen nun, wie Sie den Hausnotruf benutzen und was dabei zu beachten ist.

Wir hoffen, dieser Beitrag hat Ihnen viel Wissenswertes nähergebracht.